Wachsausschmelzverfahren

Gussmerkmale des Feingussverfahrens

Eines der wichtigsten Gussverfahren – vor allem für kleinere Arbeiten – ist das Wachsausschmelzverfahren. Das Wachsausschmelzverfahren wird im Feingussbetrieb angewandt. Die nach dem Feingussverfahren gefertigten Guss-Stücke weisen besondere Merkmale auf:

Bei diesem Verfahren werden die Guss-Stücke in Keramikmasken (ungeteilte Gießformen) hergestellt. Zunächst wird vom Original des Bildhauers eine Silikon-Kautschukform abgenommen, mit deren Hilfe ein dünnwandiges Wachsmodell (das sogenannte „verlorene Modell“) hergestellt wird.

Anforderungen an einen geeigneten Modellwerkstoff

Zur Herstellung des verlorenen Modells wird ein geeigneter Modellwerkstoff benötigt, an den verschiedene Anforderungen gestellt werden:

Diese Anforderungen erfüllen unter anderem Wachsmischungen, Harnstoffe und Kunststoffe. Sie setzen sich z.B. aus Paraffin, technischem Stearin, Bienenwachs, Zeresin, Kolophonium und anderen Stoffen zusammen. Sie werden je nach Verwendungszweck zusammengestellt und in verschiedenen Anteilen aufeinander abgestimmt.


Dann wird auf die Silikonform in mehreren Schichten dieses Wachs bis zu einer solchen Stärke aufgetragen, dass das dem Original oberflächengleiche Wachsmodell ausreichend stabil ist und ggf. aus mehreren Teilen zu einem Gesamtwachsmodell zusammengefügt werden kann. Dieses kann (ggf. bei mehreren kleinen Objekten) zusammen mit in Wachs vorgefertigten Einguss- und Entlüftungskanälen zu einem Gießbaum zusammengefügt werden.
Dieses Wachsmodell wird dann in eine sogenannte Keramikmaske (die Gießform) eingepasst. Diese wird aus einer bestimmten Formstoffmasse hergestellt, welche die hohen Temperaturen des Gießmetalls auszuhalten hat. Der Aufbau der keramischen Maskenform erfolgt über ein Tauchbad und anschließendes Besanden mit feuerfesten Stoffen wie Quarz oder Korund.
Nach Trocknung dieses Überzuges wird der gleiche Arbeitsgang noch mindestens 3 bis 4-mal wiederholt. Es kommt vor, dass manchmal bis zu 8 Schichten erforderlich sind. Diese Aufschlämmungen werden von Mal zu Mal dickflüssiger und der Streusand immer gröber. Es bildet sich dadurch ein 5 – 8 mm dicker Überzug, der schließlich zwischen zwei Gips-Schamotte-Formen, der eigentlichen Gießform, eingepasst wird.


Durch Glühen dieser Formen wird das Wachs aus ihnen wieder ausgeschmolzen. Der vollkommen saubere Formhohlraum verlässt den Ofen und wird in
heißem Zustand sofort ausgegossen. Danach kann das geschmolzene Metall hineingegossen werden. Nach diesem Gießvorgang muss dann der Guss gesäubert und bearbeitet werden.

Dem Guss folgt dann das Ziselieren zur weitestgehenden Angleichung des gegossenen Objekts an das Original des Bildhauers.


Vom Modell zur Bronzeskulptur
 

   

Das Modell

 

eingebettet in Tonbett

 

Erster Silikonanstric


 

Fertige Silikon-Maskenhälfte

 

Eingipsen derSilikonmaske


 

Die fertige Formschalenhälfte

 

Abformung der Rückseite


 

Aufbringen der Silikonschichten

 

Der ausgehärtete Silikonmantel


 

Abziehen der Silikonnegativform

 

Silikon-Negativform mit Modell


Die fertige Silikon-Form


 

Auswachsen der Silikonform

 

Kompletter Wachs-Voranstrich


   

Wachsguss in die Silikonform

 

Entnahme der Wachsstatuette

 

Rohguss der Wachsstatuette


   

Verputzen der Wachsstatuette

 

Komplettieren des Wachsmodells mit Gusstrichter und Abluftkanälen

 

Einbau des Wachsmodells zum Guss der Gießform


 

Guss der Gießform aus Gips-Schamotte-Mischung

 

Bronzeguss nach Ausbrennen des Wachsmodells


 

Nach dem Guss

 

Abschrubben des Rohlings


 

Der gereinigte Rohling

 

Abtrennen der Guss- und Abluftkanäle


 

Guss bereit für Ziselierung

 

Ziselieren / Feilen


 

Ziselieren / Punzieren

 

Fertig ziseliert


 

Patinieren

 

Fertig patinierte Statuette